#11 – DIE TÜCKEN EINES VERBRAUCHERKREDITS

  1. Definition

Ein Verbraucherkredit ist ein Darlehen zwischen einem Verbraucher (Privatperson) und einem Unternehmen.

Diese Kredite werden vermehrt angeboten, um Alltagsgegenstände (wie z.B. Möbel, Elektroartikel, PKW, usw.) in Raten zu finanzieren. Die angebotenen Raten sind häufig niedrig und die Zinssätze gering. Ebenfalls Kreditkarten gelten als Verbraucherkredite.

  1. Risiken

Bei solchen Verbraucherkrediten muss unwahrscheinlich aufgepasst werden, dass die Raten fristgerecht gezahlt werden: denn bei 2 Ratenzahlungen Rückstand kann der Kreditgeber den Vertrag schriftlich kündigen und die gesamte Restsumme wird sofort auf einmal fällig.

Zudem wird der Verbraucher bei Nichtzahlung bei der Zentrale für Privatkredite (eine Abteilung der Belgischen Nationalbank) auf einer sogenannten „schwarze Liste“ eingetragen und er erhält dann keinen weiteren Kredit mehr. Auch ein anderes Kreditunternehmen kann ihm in diesem Fall kein weiteres Darlehen anbieten. Diese Eintragung ist unumstößlich. Sie gilt noch für ein ganzes Jahr nach Tilgung der Schuld. Bei Nichtzahlung der Schuld gilt diese Eintragung 10 Jahre lang.

  1. Was tun?

Zunächst sollte sich der Verbraucher vor Abschluss genau über die Vertragsbedingungen informieren (zum Beispiel die versteckten Kosten und die effektiven Zinssätze) und verschiedene Angebote miteinander vergleichen. Auch sollte man sich über seine finanzielle Situation im Klaren sein und nicht übersehen, wie viele Ausgaben im Monat insgesamt zu zahlen sind.

Sollte man einen Verbraucherkredit unüberlegt abgeschlossen haben, so sieht die europäische Gesetzgebung vor, dass man innerhalb von 14 Kalendertagen vom Vertrag zurücktreten kann.

Dies braucht man nicht zu begründen, aber sowohl das geliehene Geld zuzüglich Zinsen und die Kosten des Kreditgebers zurückzahlen.

Sollten nun doch finanzielle Probleme bei der Rückzahlung eines Verbraucherkredits entstehen, so sollte man sofort den Kreditgeber kontaktieren, um einen neuen Rückzahlungsplan zu vereinbaren. Antwortet dieser nicht oder verweigert die Anfrage, so kann der Verbraucher das Friedensgericht seines Wohnsitzes kontaktieren, um die Raten neu verteilen zu lassen (ein Schuldenerlass ist im Regelfall nicht möglich).

Ihr Rechtsbeistand hilft Ihnen, sich bestmöglich zu schützen und im Ernstfall zu verteidigen.

Stand: 10. Februar 2020